Altmarkrundkurs

Endlich wieder auf Tour! Wir sind vom 04.07. – 11.07.2020 unsere bisher längste (8 Tage) und weiteste (528km) Radtour in Angriff genommen. Der Rundkurs durch die Altmark ist ein Paradies für ruhe suchende Zeitgenossen. Wir haben manchmal stundenlang keine Menschenseele getroffen. Deshalb gab es auch nur sehr wenige Möglichkeiten (eigentlich fast keine), sich mit Kaltgetränken oder einer Currywurst zu versorgen. Die Radwege sind teilweise von sehr schlechter Qualität und haben ihren Namen nicht immer verdient. Grober Schotter oder Treibsand haben uns das Leben manchmal schwer gemacht. Hinzu kamen starker Gegenwind und Regen. Trotzdem sind wir froh und auch etwas stolz, es gewagt und geschafft zu haben. Wir haben sieben verschiedene Unterkünfte kennen gelernt und sehr unterschiedliche Arten, ein Frühstück bereit zu stellen, denn die besondere Situation (Corona) erforderte große Kreativität. Wir haben viele nette Menschen getroffen, die sehr bemüht und hilfsbereit waren. Alle haben versucht, es für uns so angenehm wie möglich zu machen.

Seit vielen Monaten hatte ich die Unterlagen bereitliegen und jetzt war es endlich soweit, wir wollten unsere bisher längste Tour in Angriff nehmen. Da der Radweg durch die Altmark ein Rundkurs ist, konnten und wollten wir so das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln in der jetzigen Situation vermeiden, denn schließlich gehören wir schon seit Jahren aufgrund unseres Alters zur Risikogruppe. Außerdem versprach diese Region in Sachsen-Anhalt flaches Gelände, zahlreiche sehenswerte ehemalige Hansestädte und viel Ruhe und Natur – also perfekte Bedingungen.

Als Startpunkt hatten wir Gardelegen gewählt. Am Samstag, den 4.7.2020 machten wir uns um 8.45 Uhr auf den Weg Richtung Wolfsburg. Die Räder waren sicher auf dem Dach unseres Autos untergebracht, denn der Wind war recht kräftig. Die Fahrt verlief sehr ruhig, keine Staus.

Bereits um 13.45 Uhr erreichten wir nach ca. 450 km unser Ziel. Im Hotel Reutter-Haus war unser Zimmerschlüssel im einem kleinen Safe hinterlegt. Wir waren vermutlich die einzigen Gäste. Das Zimmer war groß, hell und sehr sauber. Wir können das Hotel ohne Einschränkungen empfehlen. Schnell hatten wir die Räder sicher im Keller abgestellt und unsere Sachen aufs Zimmer gebracht. Jetzt wollten wir die Stadt erkunden und die lokalen Hopfenspezialitäten kosten. Die ehemalige Hansestadt Gardelegen ist flächenmäßig die drittgrößte Stadt Deutschland, hat aber nur ca. 22.000 Einwohner und die waren an diesem Samstag wohl alle zuhause, denn auf den Straßen war so gut wie nichts los, wie ausgestorben. Unser Hotel lag sehr zentral und wir erreichten nach wenigen Minuten den Marktplatz. Die Innenstadt ist recht hübsch. Um das Zentrum verläuft ein Wall und ein Stadtgraben. Es hatte nur eine Lokalität geöffnet und bevor die auch noch Feierabend macht, entschieden wir uns für eine Pause (der Stachelbeerkuchen war echt lecker!).

Danach setzten wir unseren Rundgang fort. Die Suche nach einem Restaurant für das Abendessen blieb erfolglos. Kurz auf dem Zimmer etwas frisch machen und dann wieder in die Stadt – in das gleiche Lokal wie am Nachmittag. Würzfleisch und Hamburger für mich sowie einen Salat mit Pute für meinen Schatz. Der anschließende Verdauungsspaziergang führte uns diesmal auf die andere Seite der Stadt. Vorbei am Salzwedeler Tor und Stendaler Tor entdeckten wir in den Wallanlagen ein kleines Tiergehege mit Ziegen, Rehen usw. Leider hatten wir kein Futter dabei. Danach ab ins Hotel und aufs Bett legen, denn Morgen werden wir unsere Kräfte brauchen.


1.Etappe – Von Gardelegen nach Drebenstedt

Wir haben sehr gut geschlafen. Es war ruhig, obwohl unser Zimmer zur Straße lag und die Kopfkissen waren toll. Nach einer erfrischenden Dusche wurden die Radklamotten angezogen. Wir hatten das Frühstück für 8.00 Uhr bestellt. Ein Blick aus dem Fenster verriet, der Wind ist noch da, aber dafür ist es trocken. Das Frühstück wurde am Tisch serviert mit allem, was das Herz begehrt. Das frisch zubereitete Rührei war sehr lecker, aber deutlich zu viel. Jeder noch ein Brötchen für Unterwegs einpacken, danach bezahlen, Räder aus dem Keller holen und los gings. Wir durften unser Auto bis zu unser Rückkehr kostenlos im Innenhof stehen lassen.

9.00 Uhr – wir starten. Der Einstieg in den Rundkurs wurde Dank GPS-Unterstützung schnell gefunden. Für heute sind ca. 75 km geplant. Der Wind nimmt zu und es wird hügelig. Das hatte ich so nicht erwartet! Fieser Gegenwind und Anstiege sind bei Genussradlern nicht sonderlich beliebt und weit und breit keine Einkehrmöglichkeiten zur Erholung. Auch die Qualität der Radwege ist zum Teil sehr schlecht. Grobes Kopfsteinpflaster, Schotter oder Treibsand verderben uns die Laune. und jetzt setzt auch noch der Regen ein. Das macht Spaß!!!

Endlich – in Klötze ergibt sich eine Möglichkeit zur Getränkeaufnahme und für eine Pause. 4,40 € für ein Weizenbier hatte ich hier nicht vermutet – stolzer Preis für so einen Ort. Egal, wir haben es uns verdient. Gut gestärkt geht es danach weiter.

Menschen haben wir erst einmal nicht mehr getroffen, dafür aber fröhliche Rehe und einen Bussard (vermutlich). Am Nachmittag kommt auch Regen dazu und zwar so stark, dass wir die Regensachen anziehen und die Rücksäcke abdecken müssen. Unsere Radtour hätte kaum schlechter starten können.

Zur Sicherheit rufe ich in der Pension an, um Bescheid zu sagen, dass wir auf jeden Fall noch kommen. Der Eigentümer, Herr Jäger, beruhigt mich und gibt noch Tipps für die weitere Streckenführung. Das Fahren in Regenklamotten ist schon nicht so toll, aber jetzt werden wir im Wald noch zusätzlich von großen schwarzen Schnaken angegriffen. Was haben wir nur verbrochen? Die nächsten Tage können nur besser werden.

Gegen 17.00Uhr erreichen wir endlich die Pension „Zur Eiche“ in Drebenstedt. Herr Jäger erwartet uns schon. Heute haben wir 80 km unter schwierigen Bedingungen geschafft. Der Regen wird weniger und wir stärken uns mit einem kühlen Bier. Danach kurz auspacken und die Sachen zum Trocknen aufhängen. Das Zimmer ist o.k. und ziemlich neu. Das Bad ist sogar sehr gut und macht Lust auf eine Dusche.

Es sind noch zwei weitere Zimmer belegt und da es im Ort keine Möglichkeit für ein Abendessen gibt, fährt uns Herr Jäger und die anderen Gäste mit seinem Bulli zum einem Lokal im nächsten Ort. Das Essen ist nicht so toll, aber auch das kann uns heute nicht mehr erschrecken. Dafür hatten wir nette Gespräche mit den anderen Gästen. Nach der Rückkehr heißt es ausruhen und hoffen, dass es Morgen besser wird. Ein Rundgang durch den Ort lohnt sich nicht, denn hier gibt es nicht viel zu entdecken.

Noch etwas Fernsehen und dann schlafen. Hoffentlich wirds Morgen besser.


2.Etappe – Von Drebenstedt nach Arendsee

Die Nacht war ruhig, aber ziemlich warm. Trotzdem haben wir ganz gut geschlafen. Das Frühstück war o.k., aber nichts Besonderes. Insgesamt war die Unterkunft mit 65,-€ inkl. Frühstück aber voll in Ordnung. Herr Jäger hat sich sehr bemüht, war hilfsbereit und sehr freundlich. Nach dem Frühstück machen wir noch Abschiedsfotos unter der namensgebenden großen Eiche und besuchen die kleine Kirche, die extra für uns aufgeschlossen wurde.

Es ist 9.00 Uhr (wie immer) und wir starten in die 2.Etappe. Heute sind 60 km geplant. Es ist trocken und die Fahrt läuft heute viel entspannter als Gestern. Auch die Wege sind heute besser und auf Steigungen warten wir vergeblich. Im nächsten Ort werde ich Batterien für das GPS-Gerät besorgen, denn der Vorrat geht zu Ende und da will ich nichts riskieren. In einem kleinen Ort entdecke ich ein Schreibwarengeschäft und schlage zu. Leider geben die teuren Batterien schon nach einer Stunde den Geist auf. Wie lange haben die wohl in dem Laden gelegen? Da kauf“ ich nicht wieder!

Wir erreichen gegen Mittag bei Sonnenschein die Hansestadt Salzwedel. Am Eingang zur Stadt versorge ich uns beim Aldi mit frischen Batterien. Auf dem Parkplatz finden ich noch einen Euro und kann so den Preis für die Batterien weiter senken.

In Salzwedel ist das Probieren von Baumkuchen Pflicht, denn diese Spezialität ist hier an jeder Ecke zu finden. Bei einer Pause auf dem großen Platz vor dem Rathausturm komme ich dieser Pflicht nach. Schmeckt echt lecker und hat gar keine dunkle Schokolade, wie es hier bei uns manchmal zu finden ist. Die Innenstadt ist sehr hübsch. Es gibt viele restaurierte Häuser und eine belebte Einkaufsstraße.

Danach schieben wir die Räder durch die Fußgängerzone und setzen die Reise fort. Die Wolken werden dichter und in einem Wald werden wir von einem kräftigen Schauer überrascht. Zum Glück finden wir einen Unterstand und nutzen die Zwangspause für das zweite Frühstück. Die Regensachen bleiben im Rucksack.

Der Wind ist zwar immer noch da, aber nicht mehr so stark und ab „Eickhorst“ fahren wir Richtung Osten und haben daher Rückenwind. Toll! Jetzt kommen wir gut voran und das Wetter spielt auch mit. Gegen 15.00 Uhr erreichen wir die Pension „Zur Wildgans“ am Arendsee. Unser Zimmer geht über 2 Etagen und hat sogar eine kleine Küche. WLAN muss extra aktiviert werden und steht nicht automatisch zur Verfügung. Die Installation klappt beim zweiten Anlauf. Nach der Dusche machen wir einen Rundgang zum See. Die Sonne scheint, aber es ist zu kalt. Die Badesachen bleiben eingepackt.

Das Abendessen im angeschlossenen Restaurant ist super lecker. Ich habe mich für eine Currywurst mit Fritten entschieden (war nicht schwer) und für mein Schatz gab es Spinattaler mit Kroketten. Nach dem Essen folgt der übliche Verdauungsspaziergang durch die Umgebung. Wir sind auf der Nordseite des Sees untergebracht. Am Südufer gibt es viel Tourismus und zahlreiche Lokalitäten. Hier herrscht Ruhe.


3.Etappe – Von Arendsee nach Osterburg

Die Nacht war ruhig. Wir konnten sehr gut schlafen, auch weil es nicht so warm war. Bei der Buchung des Zimmers hatte man mir gesagt, es werde nur ein Lunchpaket geben und kein Frühstück. Pünktlich um 8.00 Uhr hing eine riesige Tüte an der Zimmertür. Wir staunten nicht schlecht, was man uns da eingepackt hatte. Es war alles vorhanden, und viel zu viel. Da hat es jemand sehr gut mit uns gemeint. Sogar Getränke für Unterwegs waren dabei. Wir können auch diese Pension wirklich empfehlen.

Wie an den Vortagen, brechen wir so gegen 9.00 Uhr auf. Heute liegen ca. 70 km vor uns. Wir werden die Elbe erreichen und wieder ein Stück des Elberadweges abfahren können. Übernachten wollen wie in der Hansestadt Osterburg. Die Sonne scheint, aber es ist noch etwas frisch.

Der Weg führt uns zunächst durch viel Wald mit herrlichen saftig grünen Farnen. Am Ende eines Waldabschnitts hören wir plötzlich sehr lautes Wolfsgeheul, halten es aber zunächst für eine Sirene. Weit entfernt können wir den Wolf sehen. Es dauert aber viel zu lange, bis ich das Fernglas zur Hand habe – der Wolf verschwindet wieder im Wald.

Kurz danach erreichen wir die Elbe. Wir suchen uns eine Bank, greifen zum Brötchen und genießen die Aussicht. Hier ist deutlich mehr los und wir treffen weitere Tourer. Der Elberadweg ist wesentlich bekannter und scheinbar auch beliebter. Nach kurzer Pause geht es weiter. Am Deich entlang zu fahren, umgeben vom Wasser und Schafen, ist eine reine Freude.

Direkt am Deich entdecken wir eine Möglichkeit, etwas Kaltes zu trinken. Ein Anwohner hat für die vorbei kommenden Radler einen Kühlschrank hingestellt und bietet Getränke zum Selbstkostenpreis. Man wirft einen Euro in eine Box und bedient sich selbst. Ein toller Service. Nebenan gibt es sogar noch eine sehr liebevoll hergerichtete Toilette. Wir nehmen das erste Angebot sehr gerne an. Kurz danach kommen wir an einer Schafherde mit vier Eseln vorbei, die den Deich ablaufen und das Grün pflegen.

Einige Kilometer weiter durchfahren wir die Hansestadt Seehausen. Wir schauen uns die Petri-Kirche aus dem 13. Jahrhundert an, aber sonst gibt es nichts, was einen längeren Aufenthalt rechtfertigen würde. Nicht ein Lokal hat geöffnet. Traurig für eine Hansestadt! Also durch und weiter.

Um 15.45 Uhr erreichen wir unser heutiges Tagesziel Osterburg. In der Haupteinkaufsstraße legen wir einen Stopp ein, denn unser Hotel öffnet erst um 17.00 Uhr. In Schäfers Grillstübchen probiere ich die Mini-Currywurst – ging so. Außerdem nutze ich die Gelegenheit, in einem Fachgeschäft meine Schaltung am Rad kontrollieren zu lassen, damit das ständige Knacken aufhört. War angeblich nur etwas verstellt. Ich bin skeptisch.

Heute hatten wir Glück mit dem Wetter. Das Regenzeug kam nicht zum Einsatz. Um 17.00 Uhr gehen wir ins Hotel „Zum Kanzler“ und werden sehr freundlich begrüßt. Wahrscheinlich sind wir wieder die einzigen Gäste. Wir beziehen unser großzügiges Zimmer (getrennte Betten) und stellen mit Schrecken fest, dass die Lenkertasche (Luise) meiner Frau vom Desinfektionsmittel geflutet wurde. Wir legen den Inhalt (Papiere, Geld usw.) zum Trocknen auf die Heizung und verständigen unsere Kinder, dass wir gut am Tagesziel angekommen sind.

Danach erkunden wir die Stadt zu Fuß und stolpern beim Rundgang über ein griechisches Restaurant. Wir kehren ein und werden nicht enttäuscht. Das Essen ist sehr lecker und der Wirt (Grieche halt!) überaus freundlich. Leider hat es zwischenzeitlich begonnen zu regnen und durch unseren Optimismus haben wir weder Regenjacke noch Schirm dabei. Der Wirt (Christos) versteht unser Problem und leiht uns einen Schirm, den wir am nächsten Morgen natürlich zurückbringen. So kommen wir einigermaßen trocken in unsere Unterkunft.

Es war eine sehr schöner Tag. Wir haben viel gesehen und erlebt. Auch der Wettergott war uns gnädig. So kann es Morgen gerne weitergehen.


4.Etappe – Von Osterburg nach Klietz

Die Nacht war nicht so toll. Obwohl es von der Straße her ruhig war, lagen wir beide um 1.30 Uhr wach und hatten Mühe wieder einzuschlafen. Vielleicht waren wir auch zu aufgedreht und konnten nicht so richtig ‚runterfahren. Es sind aber auch super spannende Tage.

Das Frühstück war sehr opulent, mit reichlich Rührei und allem drum und dran. Wir bekommen sogar Alufolie und eine Tüte für unsere übliche Wegzehrung. Der Blick aus dem Fenster verheißt gutes Wetter. Die Sonne ist schon aufgestanden und wird uns hoffentlich lange begleiten. Nach den mir zur Verfügung gestandenen Unterlagen, habe ich für heute ca. 77 km geplant. Leider kann man sich auf Unterlagen nicht immer verlassen.

Heute kehren wir wieder an die Elbe zurück und werden die Hansestädte Werben und Havelberg kennenlernen. Zwischenzeitlich ist „Fähre fahren“ angesagt. Wir werden die Elbe mit der Räbel Fähre überqueren.

Die Strecke führt zunächst durch mehrere kleine Orte, die weder sehenswert noch interessant sind. Überall entdecken wir Störche auf den Dächern. Kein Wunder, denn hier verläuft auch die „Storchenroute“. Scheint fast so, als gäbe es hier mehr Störche als Menschen.

Kurz vor Werben kommen wir am Gutshaus Büttnershof vorbei. Ein Restaurant mit Biergarten und Standesamt!! und es hat sogar geöffnet – ein Wunder. Diese Chance lassen wir uns natürlich nicht entgehen, denn ob wir heute noch eine weitere bekommen, ist mehr als fraglich. Die Nähe zum Elberadweg ist auch hier zu spüren, denn es treffen immer mehr Tourer ein und wir kommen schnell ins Gespräch. Die meisten fahren die Elbe entlang oder sind Tagesausflügler. Durch die Altmark scheint sich keiner zu trauen. Das Bier ist lecker, aber wir müssen weiter. Den einen oder anderen treffen wir später auf der Fähre wieder.

Die ehemalige Hansestadt Werben ist ein verschlafenes Dorf, hübsch restauriert, mit Blumen und vielen Storchennestern. Geschäfte oder Menschen haben wir nicht gesehen. Werben ist die drittkleinste Stadt in Sachsen-Anhalt und gehört zu den 20 kleinsten in Deutschland. Das erklärt einiges.

Auf der Fähre über die HavelAn der Räbel Fahre angekommen, müssen wir nicht lange warten, bis wir übersetzen können. 2,-€ pro Person ist o.k. Auf der anderen Seite können wir Havelberg schon sehen, aber es ist noch ein Stück bis dahin und der Himmel wird dunkler und zieht sich langsam zu. Der Name der Stadt enthält bereits die Silbe „Berg“ und genauso ist es auch. Die Sehenswürdigkeiten der Hansestadt Havelberg liegen überwiegend auf einem Berg. Wir nutzen die vielleicht letzte Möglichkeit zur Getränkeaufnahme direkt an der Havel und machen uns danach auf die letzten 30 km, denn der Regen droht uns. Die Baudenkmäler müssen wir uns leider später im Internet anschauen.

Auf den nächsten Kilometern müssen wir improvisieren, denn die Streckenführung stimmt nicht, aber mit dem GPS-Gerät finden wir eine Alternativroute. Unser Etappenziel in Klietz ist fast erreicht und das Wetter hat gehalten. Wir brauchen die Regensachen nicht auspacken.

Unser heutiges Ziel ist das Land-gut-Hotel Seeblick in Klietz, eine recht große Anlage und mit 89,-€ gleichzeitig die teuerste Unterkunft unser diesjährigen Radtour. Statt der geplanten 73 km sind es heute fast 90 km geworden. Ich weiß wirklich nicht, warum es soviel mehr geworden sind.

Beim Einchecken erfahren wir, dass das Hotel über eine eigene kleine Brauerei verfügt. Bevor wir aufs Zimmer gehen und auspacken, wollen wir uns zuerst von der Qualität der Hopfenspezialitäten überzeugen, nach 90 km mehr als verständlich. Der Test verlief erfolgreich.

Die Fahrräder sicher im Schuppen untergestellt und dann aufs Zimmer und duschen. Das Zimmer ist sehr gut, mit einem schönen Bad und sogar einem Balkon.

Klietz ist ein sehr kleiner Ort mit nicht einmal 2.000 Einwohnern und bietet keine weiteren kulinarischen Angebote. So entschließen wir uns, im Hotel zu essen und danach einen Verdauungsspaziergang am See zu unternehmen. 2 x Soljanka und jeweils einen kleinen Salat reichen uns. War richtig lecker.

Der See lädt nicht zum Baden ein, Schlingpflanzen und kühle Temperaturen sprechen dagegen. Wir verweilen einen Augenblick an der „Badeeinstiegsstelle“, besuchen noch kurz die Bockwindmühle und treten danach den Rückweg zum Hotel an, um noch das heute Erlebte im Tagebuch festhalten. Dann geht ein langer Tag zu Ende.


5.Etappe – Von Klietz nach Elbe/ Parey Ferchland

Die Nacht verlief ruhig. Bett und vor allem die Kopfkissen waren top. Wir haben gut geschlafen. Jetzt freuen wir uns auf ein reichhaltiges Frühstück im Haupthaus. Heute haben wir mit ca. 60 km eine relativ kurze Etappe geplant und wollen diese ruhig angehen. Aber wie das mit Planungen so ist, manchmal kommt es anders.

Das Frühstück wird als Buffet angeboten und ist ausreichend, aber die Brötchen sind alt und hart. Alte Brötchen werden nicht frischer, wenn sie stundenlang aufgebacken werden. Die Körnerbrötchen sind etwas besser und werden als Proviant mitgenommen.

Zurück auf dem Zimmer, macht uns der Blick nach oben etwas Sorgen. Es regnet leicht, aber dauerhaft. Wir ziehen die Regenjacke an und legen die dazu gehörende Hose in Reichweite. Dafür hat der Wind nachgelassen. Man kann nicht alles haben! Die Räder beladen und noch schnell bezahlen. Dann geht’s los. Die Sonnenblume von Gestern hat die Nacht in einem Wasserglas verbracht und erfreut sich bester Gesundheit. Vorne am Lenker ist sie wieder dabei.

Heute kommen wir nur an einer größeren Stadt vorbei – Genthin. Ob wir dort etwas zum Einkehren finden werden? Gegen Mittag sollten wir dort sein. Unser heutiges Tagesziel liegt in Ferchland und ist so eine Art Jugendherberge. Wir haben ein Doppelzimmer mit eigenem Bad gebucht. Da sind wir aber mal gespannt.

Der Regen hört nicht auf und wir sind so froh, dass wir heute keine so lange Etappe vor uns haben. Trotzdem kommen wir gut voran. Kurz vor Genthin (in Brettin) stellen wir uns unter eine Baumgruppe und beißen ins Brötchen. Einkehrmöglichkeiten bis hier Fehlanzeige. Meine Hoffnung setze ich auf Genthin. Die werden sicher eine Currywurst o.ä. haben und dann werde ich erbarmungslos zuschlagen.

Genthin ist erreicht. Tatsächlich entdecke ich an der Hauptstraße „Tommys Imbiss“ und er hat sogar geöffnet. Wir stellen die Räder unter das Vordach und ich bestelle bzw. versuche zu bestellen. Der Imbisswirt erklärt mir, das die angegebenen Preise nicht stimmen und er einen kräftigen Corona-Aufschlag nehmen muss. Obwohl ich schon unsere Daten in den Bewirtungszettel eingetragen hatte, lehne ich dankbar ab. Verarschen lassen wir uns nicht, und wenn er der letzte Imbiss in der Altmark wäre. Wir fahren weiter. Es regnet immer noch.

So langsam brauchen wir aber ein Plätzchen für eine Pause. Auch heute führt ein großer Teil der Stecke durch waldiges Gebiet und die aufgeweichten Wege werden immer schlechter. Als wir aus dem Wald nach Parchen kommen reist uns der Geduldsfaden. Wir pausieren an einer Tankstelle und holen uns ein kühles Bier. Die Räder sind völlig verdreckt und wir lassen uns auf dem Boden nieder. In dieser Situation ein phantastischer Platz. Das Berliner Bier schmeckt. Lebensgeister und Motivation kommen langsam zurück. Es kann ja nicht mehr weit sein bis Parey, so lautete die Adresse.

Wir fahren wieder in den Wald und müssen jetzt sogar teilweise schieben, denn Fahren ist unmöglich. Gleich kommt Parey. Im Ort angekommen, zeigt uns ein Blick ins Handy, dass sich Parey sehr in die Länge zieht und noch viele weitere Ortsteile dazu gehören. Ferchland liegt im äußersten Norden der Gemeinde. Wir haben also noch ca. 20 km bis zur Unterkunft. Super! Das wird also nichts mit „kurzer Etappe“ und 60 km. Gut, dass wir eine Pause gemacht haben. Wir sind jetzt wieder ganz dicht an der Elbe.

Als wir in Ferchland ankommen, wird der Regen weniger. Die Mitarbeiter der Ferienunterkunft Haus Kiefernblick haben für den Abend ein Grillfest geplant. Wir sind die einzigen Gäste, die über Nacht bleiben wollen. Natürlich gehört zu einem Grillabend auch ein Fass Bier und ich nutze die Chance und kann 2 frisch gezapfte für uns abzweigen (gegen Spende).

Das Zimmer ist o.k., wenn auch etwas einfach, aber das hatten wir erwartet. Die Betten stehen getrennt und Bad und Zimmer verfügen über große Heizkörper und die funktionieren sogar. Das ist unsere Rettung, denn alles, was wir anhaben ist klitschnass. Wir haben die berechtigte Hoffnung, alles bis Morgen trocknen zu können.

Auspacken, Duschen und alles zum Trocknen aufhängen. Die Fahrräder haben ein eigenes Zimmer direkt nebenan. Dann machen wir uns mit Schirm bewaffnet auf, ein Lokal für unser Abendessen zu suchen. Im „Storchennest“ finden wir einen Platz. Ich hatte sicherheitshalber vorher angerufen. Man weiß ja nie, ob die Öffnungszeiten im Internet aktuell sind.

Aufgrund des anstrengenden Tagesverlaufs reicht uns ein Teller Soljanka und eine Salat. Diesmal aber soll es ein großer Teller sein und keine kleine Tasse. Eine Speisekarte gibt es hier nicht. Das Bier schmeckt und wir erleben live, wie sich Wirtin und Köchin in die Haare kriegen. Der lautstarke Wortwechsel ist nicht zu überhören. Leider führt das Durcheinander dazu, dass wir wieder nur eine Tasse bekommen und auch der bestellte Salat wurde nicht ausgeliefert. Schade, aber verzichten auf eine Nachlieferung und brechen auf. Noch ein kurzer Spaziergang zur Elbe und dann zurück zur Unterkunft.

Etwas Fernsehen (mit einer kleinen Nutella-Überraschung) und dann Augen zu. Das war heute ein Tag! Der Krach des Mitarbeiter-Meetings ist leider noch bis 22.30 Uhr zu hören, dann aber ist Totenstille. Hätten die nicht Morgen aufräumen können? Aber vielleicht haben sie an die einzigen Gäste gar nicht mehr gedacht?


6.Etappe Von Elbe/ Parey Ferchland nach Stendal

Meine Vermutung war richtig, niemand hatte an uns gedacht. Nach dem lautstarken Aufräumen Gestern Abend wurden pflichtbewusst alle Türen fest verschlossen. Beim Versuch, zum Frühstück zu gehen, stellten wir fest – man hatte uns eingeschlossen!!! Zum Glück hatte ich eine Telefonnummer und konnte so von unserer misslichen Lage berichten. Ich bin durch Fenster geklettert und war schon auf dem Weg zum Nachbarhaus, wo auch unser Frühstück pünktlich auf uns wartete, als mir die nette Frau mit Schlüssel entgegen kam und sich vielmals entschuldigte. Das hätte natürlich niemals passieren dürfen. Sie versicherte uns, diesen Vorfall an oberster Stelle zu melden, damit so etwas nie wieder passiert.

Jetzt erst einmal frühstücken. Nur für uns wurde der Tisch gedeckt, Kaffee und Eier gekocht, Obst und Säfte bereit gestellt. Alles sehr liebevoll gemacht. Leider regnet es auch heute wieder. Wir lassen uns Zeit beim Frühstücken und hoffen auf Besserung. Zum Glück ist alles über Nacht getrocknet und kann zum Teil wieder getragen werden. Ich beschließe trotzdem, im nächsten größeren Ort einen Zweitpullover zu erwerben, denn meiner hat jetzt endgültig auch die letzte Spannkraft verloren, ein trauriger Anblick.

Brötchen für Unterwegs geschmiert und Fruchtsaft in unsere Trinkflaschen gefüllt. Wir bedanken uns für die freundliche Bewirtung, gehen zurück aufs Zimmer und beladen die Räder. Der Regen hört noch nicht auf und wir werfen uns ins Regenoutfit.

Heute sind auch nur ca. 60 km geplant und wir kommen dabei zunächst durch Jerichow und später durch die Hansestadt Tangermünde. Mal schauen, wie viele Kilometer am Ende auf der Uhr sind? Gegen 9.00 Uhr brechen wir auf.

In voller Montur fahren wir los. Nach ca. 1 Stunde wird der Regen deutlich weniger und hört schließlich ganz auf. Die Sonne kommt sogar raus. Die Regensachen verschwinden hinten auf dem Rad. Jerichow ist erreicht, bietet aber außer einem baufälligen Kloster nichts aufregendes. Kurz vor Tangermünde überqueren wir die Elbe. Diesmal nicht mit einer Fähre, sondern über eine Brücke.

Kurz danach erreichen wir Tangermünde. Zeit für eine Pause und den Pullover-Kauf. Mein letztes T-Shirt mit Ärmeln ist unter der Regenjacke so nass geworden, dass ich es ausziehen muss, sonst droht eine Erkältung. Ich hatte bei der Planung für diese Tour verstärkt auf Träger-Shirts gesetzt und einigeExemplare dabei. Leider hatte ich noch keine Gelegenheit, eins davon anzuziehen. Jetzt habe ich die erste Möglichkeit, denn die Sonne strahlt. Tangermünde ist hübsch und die Häuser im Zentrum sind sehenswert. Hier gibt es Geschäfte und ich kaufe mir zwei zusätzliche T-Shirts. Die Idee mit dem Pullover habe ich verworfen. Eine Bratwurst in die Hand kommt jetzt gerade richtig. Danach besuchen wir die Stephanskirche und machen in einem griechischen Biergarten eine Getränkepause. Nirgends auf dieser Tour hatten wir die Möglichkeit, in einer Kirche eine Kerze aufzustellen. Schade eigentlich. Wir hätten manchmal himmlische Unterstützung gut brauchen können.

Jetzt geht es weiter nach Arneburg immer in Reichweite der Elbe. Am Rande der Getreidefelder nerven fiese kleine schwarze Tierchen und begleiten uns einige Zeit. Der Strecke ist jetzt asphaltiert, geht zwar rauf und runter, aber durch die Sonne macht es uns kaum etwas aus. In Arneburg steht die Brötchenpause auf dem Plan. Wir haben nur noch ca. 15 km bis Stendal. Auf dem Marktplatz in Arneburg treffen wir ein junges Pärchen, dass schon seit einigen Wochen unterwegs ist und kommen ins Gespräch. Die Sonne scheint noch. Nach dem 2. Frühstück wollen wir weiter, aber der Himmel sagt nein. Noch in Arneburg müssen wir eine Zwangspause in einer Pizzeria einlegen (schlimm nicht?), um den kräftigen Schauer trocken überstehen.

Jetzt verlassen wir die Nähe zur Elbe und fahren Richtung Stendal. Die Sonne ist wieder zurück, aber die Wege werden schlechter. Derbes Kopfsteinpflaster und Schlaglöcher machen uns zu schaffen. Auf einem abschüssigen Streckenabschnitt springt meine Ortliebtasche aus der Halterung, und kappt mir 4 Speichen am Hinterrad. Natürlich hat sich das Rad dadurch völlig verzogen und schleift so stark, dass ein Fahren nicht mehr möglich ist. Was machen?

Wir haben, wenn die Planung heute stimmt, noch über 10 km und Schieben ist eigentlich keine Option. Also, Rad entladen, auf den Kopf stellen und versuchen, das Schleifen zu minimieren. Ich lockere das Hinterrad und spanne es etwas schräg wieder ein. Das Hinterrad eiert zwar immer noch, aber ich kann fahren. In Stendal brauche in dringend eine Werkstadt. Jeder Tag auf dieser Tour bietet etwas Besonderes.

Der Wind wird immer stärker. Die letzten Kilometer haben wir (natürlich) Gegenwind. Um ca. 16.15 Uhr erreichen wir nach exakt 60 km die Hansestadt Stendal und unser Hotel. Perfekte Planung.

Ich erzähle dem Besitzer von meinem Problem und er weiß sofort Rat. Nur 700 m entfernt ist ein kompetenter Fahrradladen, der mir hoffentlich hilft. Ich mache mich sofort auf den Weg, während meine bessere Hälfte unsere Sachen auspackt und das Zimmer bezieht. Es ist kaum zu glauben, aber noch vor Feierabend (18.00 Uhr) kann ich mein Fahrrad fertig repariert wieder abholen. Ich kann Fahrrad Neumann in Stendal nur wärmstens empfehlen. Das ist ja nochmal gut gegangen. Glück braucht man auch auf einer Radtour.

Das Zimmer in der Pension am Mönchskirchhof ist wahrscheinlich das Beste auf der gesamten Tour, wenn auch ohne Frühstück. Modern, groß und sehr sauber. Eine kleine Küche mit Wasserkocher, Geschirr und Gläsern steht gegenüber zur Verfügung.

Nachdem wir die größte Sorge los sind, besuchen wir die Innenstadt von Stendal, um ein Lokal fürs Abendessen zu finden. Heute bitte nicht schon wieder Soljanka. Es ist richtig kalt geworden und der Wind pfeift ordentlich. Wir entscheiden uns für ein asiatisches Restaurant und werden nicht enttäuscht. Echt lecker und nicht teuer. Das Wetter ist ungemütlich und wir laufen zurück Richtung Hotel.

In einem großen Supermarkt in der Nähe kaufen wir noch einige Leckereien für den Abend und etwas für das morgige Frühstück. Es wird Klöben mit Erdbeermarmelade geben. Noch etwas das Tagebuch aktualisieren und einige Fotos vom Tag nach Hause schicken. Dann aufs Bett legen und noch etwas in die Glotze schauen. Ein sehr interessanter Tag ist zu Ende.


7.Etappe Von Stendal nach Gardelegen

Wir haben sehr gut geschlafen, kein Wunder nach der Aufregung gestern. In der Nacht war es sehr ruhig und nicht zu warm im Zimmer. Draußen scheint die Sonne und wir genießen das selbst gemachte Frühstück.

Heute steht eigentlich die Königsetappe (77 km) auf dem Plan, aber die hatten wir wahrscheinlich schon auf der Fahrt nach Klietz. Obwohl die Sonne scheint, müssen wir uns warm anziehen, denn es ist noch ziemlich frisch.

Bereits am Vormittag werden wir heute durch die Kaiser- und Hansestadt Tangerhütte kommen. Der Name verspricht einiges.

Wir kommen gut voran und entledigen uns nach und nach der wärmenden Klamotten. Die Zwiebeltechnik hat sich wieder einmal bewährt. Nach ca. 20 km haben wir Tangerhütte erreicht und sind ziemlich enttäuscht. Die Stadt wirkt sehr baufällig und bietet einen traurigen Anblick. Hier ist nichts, was uns zum Verweilen motivieren könnte. Durch und weiter. So langsam wird uns bewusst, dass wir heute die letzte Etappe fahren. Einen Höhepunkt werden wir heute noch erleben, denn irgendwo werden wir die 500 km – Grenze erreichen.

Der Wind ist heute wieder gerne von vorne unterwegs und bläst uns munter ins Gesicht. Es ist daher auch keine große Überraschung, dass hier sehr viele Windräder in die Landschaft gepflanzt wurden. Wenn nicht hier, wo dann? In Lüderitz machen wir ein kleine Pause und genießen unseren Klöben. Auf der weiteren Strecke entdecken wir auf einem betonierten Radweg Spuren und untersuchen diese fachmännisch. Wir entscheiden, dass es sich um Spuren von Wölfen handeln muß, denn schließlich haben wir schon welche gehört und gesehen. Aus der Ferne sehen wir an einem Hang eine Schafherde und schon von weitem macht uns der Herdenschutzhund darauf aufmerksam, dass unsere Anwesenheit hier nicht erwünscht ist.

Gleich ist die neue Schallmauer erreicht, mit 500 km auf einer Tour setzen wir uns eine neue Bestmarke und natürlich auch neue Herausforderungen für die Zukunft. Gegen 13.00 Uhr, kurz vor Vollenschier, ist es geschafft. Die letzten Meter werden geschoben, um den Moment auf dem Tacho festhalten zu können.

 

Die nächsten Kilometer verlaufen eintönig und unspektakulär. Die Wege sind teilweise wieder sehr sandig, eng oder von sonst schlechter Qualität. Das stört uns alles nicht mehr, denn es ist unser letzter Tag und das macht uns eher traurig.

Bisher hatten wir Glück mit dem Wetter, aber in einem Waldstück werden wir doch noch von einem Schauer überrascht. Nach kurzem Stop unter Bäumen und der Sicherstellung des Sattelbezugs (Schaf) geht es aber bald weiter.

 

 

Kurz vor der Stadtgrenze Gardelegen liegt die kleine Ortschaft Kloster Neuendorf. Ein Imbiss mit Sitzgelegenheiten im Außenbereich lacht uns an und wir können nicht widerstehen. Auch weil hier frisches Klosterbräu angeboten wird und wir einen stechenden Durst verspüren. Ergänzt mit einer Portion Pommes und dem Tagesziel in Reichweite genießen wir die Pause. Warum gab es nicht öfter solche Möglichkeiten zum Verweilen?

Jetzt nur noch schnurgerade die Hauptstraße entlang, denn unsere Unterkunft liegt am anderen Ende der Stadt. Gegen 16.45 Uhr erreichen wir unser Hotel in Gardelegen. Eine geschlossene Gesellschaft mit vielen Kindern hat es sich im Hinterhof gemütlich gemacht und wird mit allerlei Grillspezialitäten verwöhnt. Hoffentlich bleiben sie weitgehend ruhig und gehen rechtzeitig nach Hause, denn guter Schlaf ist uns wichtig.

Nach dem Duschen bringen wir schon einige Sachen ins Auto. Danach suchen wir das uns schon bekannte Restaurant auf und genießen den letzten Abend. Als Ausklang gehen wir noch einmal zum Wildgehege, denn wir haben diesmal etwas Futter dabei. Als wir ins Hotel zurück kommen, ist die Feier noch im Gange. Unser Zimmer liegt aber zum Glück zur anderen Seite und wir bekommen davon nur wenig mit. Einzig das Aufräumen am späten Abend hat genervt.


Rückfahrt

Nachdem alle Gäste gegangen waren und auch der letzte Teller abgeräumt und gespült war, hatten wir eine ruhige Nacht. Das Frühstück war, wie schon am ersten Tag sehr gut und reichhaltig. Als Bonbon haben wir sogar frische heiße Waffeln bekommen. Echt lecker.

Nur noch bezahlen, die nächste Tankstelle aufsuchen und dann Richtung Heimat. Ich hatte für die Rückfahrt den Sonntag gewählt, um lästigen Staus und den LKWs aus dem Weg zu gehen. Diese Entscheidung erwies sich als richtig, denn schon um 14.07 Uhr waren wir wieder zu Hause. Jetzt haben wir wieder viel Zeit die Erlebnisse sacken zu lassen. Fotobuch machen und Bericht für die Website schreiben und dann machen wir uns sicher schon bald Gedanken über die nächste Tour, die wir erobern wollen.

Ende